Externer Lehrender der MedUni Wien
Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Public Health
Tätigkeitsbereich: Supervision, Self-Care, Psychotherapie
Forschungsschwerpunkte: Tiefenpsychologie, Bewusstsein
Gruppengröße: 6
Kontakt: michael.froehlich@meduniwien.ac.at
Studierende können Räume der Selbstreflexion vorfinden in der Zeit, die ich mit ihnen gemeinsam verbringe. Sie können Anteil haben an meiner Erfahrung in Einzel- und Team-Supervision, wie schwierige Erlebnisse in Studium, Klinik und Privatleben in vertraulichem Rahmen angesprochen und transformiert werden können. In meiner Begleitung erschließen Studierende ihre individuellen Bausteine der Selbstfürsorge, ihre Quellen und Ressourcen und gelangen tiefer in ihre ureigene Spur.
Gerne können die Studierenden auch an meinem Unterricht und an Supervisionsgruppen teilhaben: Dort geht es um „Selbst bewusst sein“ und emotionale Kompetenz, Bewältigungsmethoden in der Medizin und um neurowissenschaftliche Evidenz, dass sich in uns durch Zur-Ruhe-Kommen eine neue Intelligenz entfalten kann. Entfachen der individuellen Begeisterung und gegenseitiger „Support“ in Kleingruppen setzen Energie frei, die uns stärkt.
Studierende können in der gemeinsam verbrachten Zeit mit Erholung rechnen, mit zunehmender Klarheit und innerer Freiheit durch ein höheres Bewusstsein über sich selbst, über seine Wurzeln, Herkunft, Stärken, Ressourcen und wachsende Resilienz. Resilienz ist die Summe aller Merkmale und Fähigkeiten eines Menschen, die ihn Veränderungen (auch massive und schwierige!) gut meistern lassen und er daraus wiederum gestärkt hervorgeht.
Diplomarbeiten übernehme ich derzeit keine.
Ich möchte ein „Incentive Treffen“ vorschlagen, einen ersten Termin, bei dem wir den Rhythmus der weiteren Treffen, deren Gestaltung und Dauer besprechen können. Den Plan für das ganze Semester/Studienjahr werden wir dabei zusammen erstellen und besprechen, was wir erleben wollen.
Ich durfte in einer ersten beruflichen Halbzeit 20 Jahre lang als Intensivmediziner im Wiener Allgemeinen Krankenhaus wirken. Acht Jahre davon habe ich eine internistische Intensivstation als Oberarzt geleitet und dort das Leben kennengelernt, in all seinen Facetten: von der größten Freude, wenn wir jemanden retten konnten, bis hin zur Verzweiflung; von Auszeichnungen und Habilitation bis zu den Grenzen der Erschöpfung. Von Höhenflügen in Karriere und Wissenschaft bis zur Krise, die mich, den damaligen „Herrn Professor“ als Patient ins Krankenbett warf. Gottlob habe ich das überstanden und nach einer zwei-jährigen Auszeit durfte ich den Kontinent eines neuen Lebens betreten.
Seit 15 Jahren stehe ich nun in der zweiten Halbzeit, genau genommen seit September 2022 am Beginn einer "dritten". In dieser Zeit hat sich eine neue klinische Erfahrung eingestellt: Wie ich Ärztinnen und Ärzten in Krisensituationen helfen kann, die emotionale Tiefendimension fördern kann und den Blick dafür schärfen, dass unsere Gefühlsweite, von der Trauer bis zum Glück, höchsten Wert hat und auf dem Weg zur eigenen Lebensfreude unumgänglich ist. Ich habe mein Berufsleben dem Gedeihen des Bewusstseins in der Medizin gewidmet. Das geht vom „Erkenne dich selbst“, dein Original, deine Einmaligkeit bis hin zum Lösen von hinderlichen Verhaltensprogrammen, die früher einmal lebenswichtig waren, in der Jetztzeit jedoch hinderlich sein können und zerstörerisch. Alles, was du verstehst, davon bist du frei. Bewusstsein über Zusammenhänge und Überblick führen zur Freiheit. Diese Freiheit gönne ich allen Ärztinnen und Ärzten.
Ich bin glücklicher Vater von drei erwachsenen Kindern und obwohl wir getrennt lebten, ist der Prozess einer liebevollen Beziehung geglückt, dreifach und in ganz verschiedener, individueller Weise. Dieses Glück ist ein wichtiges Fundament für die innere Ruhe, die ich sehr häufig mit anderen teilen kann und in Krisen- und Konfliktbewältigung einzubringen vermag.
Ich setze mich dafür ein, dass man das Wort „Geist“ oder „Spirit“ wieder verwenden darf. Ich beschäftige mich mit der Frage: Welcher Geist wohnt unserer (Medizinischen) Universität inne? Und in welche Richtung entwickelt sich dieser Geist? Die Neurowissenschaften haben jüngst hervorgebracht, dass Begeisterung und gegenseitiger Support die Gießkanne sind für unser neuroplastisches Potenzial. Dieses Potenzial brauchen wir zum Überleben auf unserem Planeten. So arbeite ich dafür, dass unsere Gehirne zur Ruhe kommen, neue, universelle Intelligenz sich entfalten und uns inspirieren kann.
Dieses Wirken ist ebenfalls eine Art Intensivmedizin, ein Lebendig-Halten unserer Vitalfunktionen, nicht allein auf der Ebene des Körpers, sondern auch in der seelischen und geistigen Dimension.
Zudem bin ich gern bodenständig: Ich schätze selbst angebaute Kartoffeln, Kohlrabi, Zucchini und Buschbohnen und koche am liebsten ohne Rezept. Und ein großer Glücksmoment war vor kurzem, als ich einigermaßen aufgeregt, im Hafen von Rabac/Istrien vor einer Kapitäns-Komission aus Pula eine Prüfung ablegte und das Kroatische Küstenpatent erworben habe. Jetzt darf ich als Skipper auf den küstennahen Meeren Boote und kleinere Schiffe navigieren! Das lässt mein Herz höher schlagen und verleiht mir zugleich tiefe Erdung - als Pendant zu meiner Hingabe an die geistige Evolution des Homo sapiens und welchen Beitrag wir Ärztinnen und Ärzte zu diesem Quantensprung leisten. Ich bin immer wieder fasziniert, wie jeder von uns wirken kann, vom stärksten Bären bis zum unscheinbarsten Mäuschen sendet jeder seine Schwingungen überallhin, in die fernsten Winkel des Universums. Jeder von uns partizipiert an der Existenz und ihrer Entwicklung: was wir denken, sprechen, wie wir handeln – macht einen Unterschied. Darin liegt unsere Verantwortung und unsere Freiheit.